Das Laveshaus: ein architektonisches Meisterwerk im klassizistischen Stil

Es ist fast 200 Jahre her, als Stadtplaner und Architekt Georg Ludwig Friedrich Laves das Laveshaus von 1822 bis 1824 als eigenes Wohnhaus errichten ließ. Am heutigen Friedrichswall 5 ansässig, lebte der Bauingenieur bis zu seinem Tod in dem Domizil.

Von klassizistischen Stilelementen dominiert

Der einstige Hofarchitekt des Königreichs Hannover hatte eine Vorliebe für den klassizistischen Baustil. Diese Stilelemente bestimmen auch das Laveshaus. Das Grundstück ist ein Geschenk seiner Ehefrau, die den Grund und Boden als Mitgift für die Ehe von ihrem Vater erhalten hatte. Nach der Fertigstellung bewohnte die Familie des Architekten selbst das dritte Obergeschoss. Die zwei unteren Etagen einschließlich der sogenannten Bel-Etage vermietete Laves an namhafte Persönlichkeiten. So gehörte es zum Alltag dazu, dass der Stadtplaner mit Berühmtheiten wie Sir Hugh Halkett als Kommandant der Hannoverschen Brigade ihrer Majestät unter einem Dach lebte.

Das Grundstück lag für lange Zeit im Besitz der Familie

Auch nach der Erbauung des Laveshauses scheute der Visionär keine Mühen, um seine Familie mit seinem Können zu unterstützen. Für seinen Sohn George – einen Kunstmaler – erbaute er auf der Grundstücksgrenze ein zweistöckiges Atelierhaus. Mit diesem Atelierhaus setzte Georg Ludwig Friedrich Laves seine Begeisterung für Stilelemente des Klassizismus fort. So verweilte das gesamte Grundstück bis über den Tod von Laves im Jahr 1864 hinaus im Familienbesitz. Kurz nach der Jahrhundertwende wurde das Haus im Jahr 1908 an die Stadt Hannover veräußert. Nach diesem Kauf ließ sich das städtische Gesundheitsamt vor Ort nieder. Die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs gingen am Laveshaus spurlos vorbei. Nach Beendigung der Kriegszeit richtete sich das städtische Fremdenverkehrsamt in dem Domizil ein. Nachdem das Laveshaus auf Grundlage der Richtlinien der Denkmalpflege vollumfänglich saniert wurde, erwarb die Architektenkammer Niedersachsen das Haus in der Mitte der 1990er Jahre. Bereits zwei Jahre später wurde die Residenz zum Sitz der Architektenkammer umgewandelt.

Ein Zeugnis bürgerlicher Wohnkultur aus der Zeit des Klassizismus

Bis heute verzaubert das Laveshaus als Bauwerk mit modernen und dennoch zurückhaltenden Architekturelementen, das von der bürgerlichen Wohnkultur des Klassizismus zeugt. Seminargebäude aus Glas säumen das Domizil, in dem auf Wunsch Führungen vorgenommen werden. Interessenten nutzen das Laveshaus als Forum für Baukultur und Architektur. Die Architektenkammer ist eine Vereinigung von rund 10.000 Architekten sowie Stadtplanern. Die Aufgabe des Zusammenschlusses besteht darin, den Berufsstand in der Gesellschaft zu vertreten.