Der Trammplatz und seine Sehenswürdigkeiten

Vorm Neuen Rathaus am Rande der Innenstadt gelegen, zieht der Trammplatz die Hannoveraner magisch an. Nur selten steht die Zeit auf dem Veranstaltungs- und Versammlungsplatz still, der nach dem einstigen Stadtdirektor Heinrich Tramm benannt ist. Denn der Tramm ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt der Einwohner der Stadt. Zugleich begeistert der Ort mit seiner facettenreichen künstlerischen Vielfalt.

Mittlerweile ist der Trammplatz über 100 Jahre alt

Die Historie des Trammplatzes geht auf das Jahr 1913 zurück. Damals wurden erste Pläne zur Erbauung des Neuen Rathauses vor der einstigen Friedrichstraße – dem heutigen Friedrichwall – realisiert. Damals war dieser Bereich ein einfacher gepflegter Platz, der in Form eines Ehrenhofs vom Bauamt, dem Museum August Kestner und dem Neuen Rathaus eingebettet gewesen ist. Auf dem Platz befanden sich mehrere mit Blumen übersäte Rasenteile, zwischen denen hin und wieder Bäume gediehen. Zudem war der heutige Trammplatz in Terrassenmauern, Treppen und einen breiten Mittelweg unterteilt. Während des Zweiten Weltkriegs richteten Luftangriffe über Hannover verheerende Folgen an. Das Bauamtsgebäude wurde zerstört und ab Mitte der 50er Jahre wieder neben dem Museum und Rathaus aufgebaut. Der bis dahin ehrenhofähnlichen und symmetrischen Form wurde durch die nunmehr gewünschte Asymmetrie ein völlig neues Erscheinungsbild verliehen. Diese Intention wurde ganz bewusst verwirklicht.

Die asymmetrische Form wurde bewusst gewählt

Zu Beginn der 60er Jahre wurde der neu gestaltete Architekturplatz mit einer Rasterfassade aus Glas und Beton aufgewertet. Daraufhin wurde der Trammplatz um rund einen Meter abgesenkt. Neue Wasserbecken und Beete unterstrichen die asymmetrische Form. Ein Hochbeet diente als Abtrennung vom Cityring. Zusätzlich wurde der Platz über eine Unterführung mit dem Stadtzentrum verbunden. Heute ist der Trammplatz ein belebtes Zentrum der Stadt, auf dem mehrere Kunstobjekte aus dem 20. Jahrhundert präsentiert werden. Eines dieser Kunstwerke ist der Klaus-Bahlsen-Brunnen, der die Blicke mit seinen zwei Fontänen sowie roten Granitblöcken auf sich zieht.

Die eindrucksvollsten Kunstwerke des Trammplatzes

Eines dieser Kunstwerke ist der Bogenschütze, der sich in Richtung Rathaus zuwendet. Diese Bronzeplastik ist ein beliebtes Fotomotiv des Künstlers Ernst Moritz Geyger. Beim Blick vom Rathausturm auf den Trammplatz fällt der Blumenbrunnen sofort ins Auge. Allerdings wurde das 1961 erschaffene Meisterwerk im Jahr 1986 stillgelegt und heute durch den Klaus-Bahlsen-Brunnen ersetzt. Der große verletzte Kopf steht symbolisch für abstrakte Skulpturen, die den öffentlichen Raum von Hannover bereichern. Diese Skulptur des Bildhauers Rainer Kister wirkt für viele Betrachter auf den ersten Moment ein bisschen skurril. Doch das Kunstwerk ist ein wichtiger Teil der Straßenkunst Hannovers, die mit der Skulpturengruppe „Die große Familie“ mit einem weiteren Highlight gekrönt wird. Diese aus schwarzem Granit angefertigte Skulpturengruppe ist ebenfalls vor dem Hannoveraner Rathaus platziert. Das gesamte Ensemble ist ein Werk des Bildhauers Eugène Dodeigne. Vermutlich ist es das Zusammenspiel all dieser konträren und dennoch ähnlichen Figuren, die dem Trammplatz eine besonders individuelle Note verleihen.