Der Döhrener Turm in Hannover

Der Döhrener Turm thront in Hannover. In der Nähe der Hildesheimer Straße gelegen, ist der Turm der Blickfang einer Mittelinsel, auf der ebenfalls eine Station der Stadtbahn gelegen ist. Auch wenn es im ersten Moment verwirrend sein mag: doch der Döhrener Turm ist nicht im Stadtteil Döhren, sondern in der Südstadt zu Hause.

Ein Wartturm aus dem späten Mittelalter

Der spätmittelalterliche Wartturm der Stadt Hannover wurde als ein Teil der Hannoverschen Landwehr um 1382 erbaut. Ursprünglich wurde das Gebäude als Konstrukt aus 17.000 Dach- und Mauersteinen erbaut, das auf drei Geschossen basierte. An dieser Stelle wurde der Turm aus taktischen Gründen positioniert. Eine halbe Wegstunde von der Hannoverschen Stadtmauer entfernt, führte die Handelsstraße in Richtung Hildesheim direkt an dem Turm vorbei. Schießscharten wurden in die 1,3 Meter starken Wände eingelassen. Denn über viele Jahrzehnte hinweg diente der Turm als militärische Vorfeldverteidigung Hannovers. Überfälle auf den Turm folgten im 15. Jahrhundert. Einer Heldensage zufolge führt die Verteidigung Hannovers direkt zur Stadtsage über „Hannovers Spartaner“. Ob diese Sage durch den Siebenmännerstein an der Aegidienkirche verewigt wurde, wissen Historiker bis heute nicht genau. Dennoch lässt die Geschichte immer wieder genug Raum für Diskussionen.

Mehrere Sanierungen und Restaurierungen folgten

Nachdem der Döhrener Turm im 17. Jahrhundert seine militärische Bedeutung verloren hatte, wurde das Gebäude um 1888 umfassend saniert. Doch wiederum musste der Turm im Zweiten Weltkrieg schwere Zerstörungen erleiden. Das Bauwerk wurde zwar nicht direkt von Bomben getroffen. Doch an den Deckengewölben bildeten sich Risse. Daraufhin erhielt der Turm in den 1970er eine grundlegende Sanierung, in deren Rahmen beispielsweise ein Kaminzimmer sowie das obere Holzgeschoss eingebaut wurde.

Teil einer tierischen Flugroute

Doch der Turm ist weit mehr als ein historisches Denkmal, das über mehrere Jahrzehnte zu einem beliebtesten Ausflugsziele in der Stadt avanciert ist. Direkt über dem Turm führt die nächtliche Flugroute der sogenannten Wasserfledermaus entlang. Diese Flugstrecke verläuft von der Eilenriede bis zum Maschsee. Und die Stadt Hannover berücksichtigt die Bedürfnisse der Tiere sehr. Um den Winterschlaf der Wasserfledermaus nicht zu stören, wird der Turm ausschließlich im Winterhalbjahr von Mitte Oktober bis Anfang März in den Nachtstunden beleuchtet.