Shoppen und Kultur erleben: auf der Georgstraße

Die Georgstraße in Hannover ist keine Straße unter vielen. Die Georgstraße ist eine Flaniermeile, die Einheimischen und Auswärtigen als Haupteinkaufsstraße von Hannover-Mitte bekannt ist. Namensgeber des etwa einen Kilometer langen Straßenzugs ist Georg III. Diese namhafte Persönlichkeit schrieb als erster König von Hannover, Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg oder König von Großbritannien und Irland Geschichte.

Einst als Villen-Domizil konzipiert

Der Grundstein wurde im Jahr 1787 über die Ausweisung von ungefähr 40 Baugrundstücken ins Leben gerufen, die sich auf einem abgeflachten Wall an der Stadtbefestigung in Hannover befinden. An diesem Ort war die Straße auf einstigen Festungsanlagen gelegen, die zwischen Aegidienneustadt sowie dem Steintor zu Hause sind. Ursprünglich wurde die Straße als Villen-Domizil mit repräsentativem Charakter geplant. Nachdem die erste Residenz im Jahr 1792 fertiggestellt wurde, folgten von 1822 bis 1825 vier weitere Villen.

Reges Treiben auf der Georgstraße

Heute ist die Georgstraße ein beliebter Anziehungspunkt, der das Steintor, den Kröpcke-Platz sowie Georgsplatz umfasst, an den sich der Aegidientorplatz anschließt. Der westliche zwischen Steintor und Kröpcke gelegene Teil ist als Fußgängerzone in Form einer Einkaufsmeile angelegt. Der andere Teil mit seinem GOP Varieté Theater und Opernhaus hat sich als Flaniermeile mit eleganten Flair etabliert. Zwischen dem Opernhaus und Georgsplatz sorgt eine weitläufige Grünanlage für Wohlfühlflair. Bildhauer wie Karl Karmarsch, Heinrich Marschner oder Louis Stromeyer stellen auf diesem Teilbereich ihre Kunstwerke zur Schau. Ein weiterer Blickfang ist ein Mahnmal von Michelangelo Pistoletto, das an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Mehrmals im Jahr wandelt sich die Georgstraße zum Schauplatz des sogenannten Schorsenbummels. Dieses Ereignis erinnert wiederum an den Namensgeber Georg III. In Anlehnung an ein traditionelles Ritual der 1920er und 1930er Jahre flanieren als wohlhabende Bürger, Adlige oder Studenten verkleidete „Schorsenbummler“ über die Straße. Dieser Umzug wird durch Darbietungen von Kleinkünstlern und Musikgruppen untermalt.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Georgstraße

Eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten ist das nahe gelegene Leibniz-Denkmal, das zu Ehren des Universalgelehrten errichtet wurde. Der 2,50 Meter hohe Bronzekopf von Gottfried Wilhelm Leibniz präsentiert auf der einen Seite das binäre Zahlensystem und auf der anderen Seite Leibniz' Devise „Einheit in der Vielfalt“. Auf einem Granitsockel aufgebaut, verziert das Denkmal die Ecke zwischen dem Operndreieck und der Georgstraße. Zudem zieht das Schillerdenkmal in der Fußgängerzone die Blicke auf sich. Zum Eingang der Schillerstraße mündend, präsentiert sich das Denkmal als Hommage an den Dichter Friedrich Schiller.

Die beeindruckende Architektur des Drachentöterhauses

Eine Augenweide ist das Drachentöterhaus, das um 1900 auf Höhe des Schillerdenkmals errichtet wurde. Bei diesem Gebäude ist der Name Programm. Denn die prachtvoll verzierte Steinfassade umgibt – unmittelbar über der Georgspassage – eine Figur, die den Heiligen Georg als Drachentöter darstellt. Der Georgspalast – Einheimischen auch als GOP bekannt – begeistert das Publikum seit Beginn des 20. Jahrhunderts als traditionsbehaftetes Varieté. In diesem Theater sind all die Zuschauer an der richtigen Adresse angelangt, die sich kulinarische Spezialitäten schmecken lassen und sich von faszinierender Artistik in den Bann ziehen lassen möchten. In Hannover ist viel los – auf der Georgstraße. Davon sollte sich jeder Besucher überzeugen.