Brustvergrößerung: Möglichkeiten, Ablauf und Entscheidungshilfen

Eine Brustvergrößerung zählt zu den häufigsten ästhetisch-chirurgischen Eingriffen und kann auf verschiedene Arten erfolgen. Die beiden gängigsten Methoden sind der Volumenaufbau mit Eigenfett und die Vergrößerung durch Implantate. Beide Verfahren haben unterschiedliche Voraussetzungen, Vorteile und mögliche Einschränkungen. Welche Option sich am besten eignet, hängt von den individuellen körperlichen Gegebenheiten, den ästhetischen Zielen sowie der persönlichen Risikobereitschaft ab.

Brustvergrößerung Vorbereitung auf den Eingriff

Brustvergrößerung mit Eigenfett (Lipofilling)

Bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett – auch Lipofilling genannt – wird körpereigenes Fettgewebe an Spenderstellen wie Bauch, Hüfte oder Oberschenkeln entnommen, aufbereitet und anschließend in die Brust injiziert. Diese Methode nutzt ausschließlich körpereigenes Material und verzichtet auf Fremdkörper. Das führt häufig zu einem sehr natürlichen Ergebnis sowohl in der Form als auch im Tastgefühl. Gleichzeitig profitiert die Körperkontur, da das Fett an den Entnahmestellen reduziert wird. Die Operation erfolgt minimalinvasiv, die Narben sind klein und die Heilungszeit oft kürzer als bei anderen Methoden.
Damit der Eingriff durchgeführt werden kann, müssen allerdings ausreichende Fettreserven vorhanden sein. Bei sehr schlanken Personen ist das Verfahren daher manchmal nur eingeschränkt möglich. Auch die erzielbare Volumenvergrößerung ist begrenzt; bei größeren Wünschen kann eine zweite Sitzung erforderlich sein. Ein weiterer Vorteil: Das transplantierte Fett verbleibt zu einem großen Teil dauerhaft im Körper – im Durchschnitt rund 60 bis 80 Prozent – wodurch ein langanhaltendes Ergebnis erzielt werden kann.

Ablauf und Nachsorge beim Eigenfettverfahren

Der Ablauf einer Eigenfetttransplantation besteht aus mehreren Schritten: Nach einer ausführlichen Beratung und gesundheitlichen Untersuchung wird das Fett durch eine schonende Liposuktion gewonnen, anschließend gereinigt und fein verteilt in die Brust eingebracht. Die Operation kann ambulant oder stationär erfolgen.
Nach dem Eingriff sind leichte Schwellungen oder Blutergüsse normal, die sich in der Regel nach kurzer Zeit zurückbilden. Kompressionswäsche an den Entnahmestellen unterstützt die Heilung. Sport ist meist nach etwa zwei bis drei Wochen wieder möglich. Die Kosten beginnen üblicherweise bei rund 6.500 Euro zzgl. Mehrwertsteuer.

Implantate oder Eigenfett Beratung Brustvergrößerung

Brustvergrößerung mit Implantaten

Die zweite Möglichkeit der Brustvergrößerung ist der Einsatz von Implantaten. Hierbei wird ein Silikon- oder Kochsalzimplantat in die Brust eingesetzt, um Volumen und Form zu verändern. Diese Variante bietet sich besonders an, wenn eine deutlichere Vergrößerung gewünscht wird, als es mit Eigenfett möglich wäre.
Implantate gibt es in verschiedenen Formen (rund oder tropfenförmig) und Größen, was eine genaue Planung des ästhetischen Ergebnisses ermöglicht. Das Resultat ist dauerhaft, Implantate müssen jedoch regelmäßig kontrolliert werden. Ein Austausch kann je nach Material und Beanspruchung nach vielen Jahren notwendig werden.

Ablauf und Nachsorge bei Implantaten

Der Eingriff erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Das Implantat wird über Zugänge wie die Brustfalte, den Warzenhof oder die Achsel eingebracht. Die Operationsdauer beträgt meist ein bis zwei Stunden.
Nach der Operation ist eine Erholungsphase erforderlich. Patientinnen tragen in dieser Zeit einen speziellen Stütz-BH, um die Brust optimal zu stabilisieren und das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Mögliche Risiken sind Infektionen, Kapselfibrose (eine Verhärtung des Gewebes rund um das Implantat), Implantatverschiebung oder sichtbare Narben. Die Kosten für eine Implantatvergrößerung starten üblicherweise bei etwa 5.500 Euro zzgl. Mehrwertsteuer.

Vergleich der beiden Methoden

Zur besseren Orientierung lassen sich die beiden Methoden anhand einiger zentraler Punkte vergleichen:

  • Natürlichkeit: Eigenfett bietet ein sehr natürliches Ergebnis, da kein Fremdkörper verwendet wird. Implantate können ebenfalls natürlich wirken, das hängt jedoch stark von Material und Form ab
  • Eingriffsart: Eigenfett ist minimalinvasiv, Implantate erfordern eine klassische Operation
  • Volumenzuwachs: Eigenfett eignet sich eher für moderate Vergrößerungen, Implantate ermöglichen größere Veränderungen
  • Heilung & Narben: Lipofilling hinterlässt nur kleine Narben und hat eine kürzere Heilungszeit, während Implantate eine längere Schonzeit erfordern und sichtbare Narben entstehen können
  • Langzeitpflege: Eigenfett verbleibt dauerhaft, Implantate müssen regelmäßig kontrolliert und eventuell nach vielen Jahren gewechselt werden

Individuelle Wünsche und Voraussetzungen sind entscheidend

Beide Methoden haben klare Vor- und Nachteile. Eigenfett ist besonders gut geeignet für Frauen, die sich eine moderate, sehr natürliche Vergrößerung wünschen, über ausreichende Fettreserven verfügen und auf einen Fremdkörper verzichten möchten. Implantate sind dagegen die richtige Wahl, wenn ein deutlicher Volumenzuwachs oder eine präzise planbare Formveränderung gewünscht wird.
Entscheidend ist eine individuelle Beratung, die medizinische Voraussetzungen, persönliche Wünsche und die langfristige Perspektive berücksichtigt. Ein erfahrener Facharzt kann die verschiedenen Möglichkeiten erläutern, Erwartungen realistisch einordnen und die bestmögliche Lösung für die jeweilige Ausgangssituation empfehlen. So entsteht ein Ergebnis, das nicht nur ästhetisch überzeugt, sondern auch langfristig zufriedenstellt.